Református Szemle 107.6 (2014)

Studium

Kató Szabolcs Ferencz(605--642)

In der Psalmenforschung stößt man auf die Bezeichnung der Rachepsalmen. Jedoch muss klargestellt werden, dass diese Bezeichnung keine gattungskritische Einordnung darstellt. Sie steht für eine thematische Gruppierung derjenigen Psalmen, in denen das Thema der Rache und Vergeltung vorkommt und die die Vorstellung mit gewaltigen Bildern assoziieren. Auf die-se Weise werden auch solche Stücke des Psalters als Rachepsalmen eingeordnet, die die Wurzel נקם gar nicht verwenden. In der vorliegenden Studie werde ich nach einer kurzen Skizzierung der Semantik der atl. Rache überprüfen, inwiefern die Rache als theologischer Hintergrund der sog. Rachepsalmen zu verstehen ist, insbesondere bei Psalmen, bei denen die Wurzel נקם nicht auftaucht. Unter den Belegen von נקם findet man solche Passagen, die eine gesteigerte emotionale Ladung der Rache nahelegen und zeigen, dass in dem Vorgang der Rache solche Gefühle wie Eifer, Zorn, Grimm mit hineinspielen. Dieser emotionale Überschuss des Verbes kann zusammen mit dem mythischen, altorientalischen Bild des Feindes der Schlüssel zum Verstehen dieser Psalmen sein, in dem die Rachepsalmen einen sicheren Ort für das Ausleben der Gefühle und den Ruf nach Gerechtigkeit darstellen: das Gespräch mit Gott. Die Einzelexegese der Rachepsalmen soll aufzeigen, dass diese bitteren Gebete für Gerechtigkeit in einem engen Zusammenhang mit dem Talio-Prinzip stehen und die gewaltigen Bilder dessen Durchsetzung darstellen, wobei die Bilder selbst als Elemente der Dichtung und der mythischen Rede über den Feind aufzufassen sind.

Old Testamentbosszú, átok, átokzsoltár, tálió-törvény, Zsoltárok könyve
Tunyogi Lehel(643--656)

This article presents the Hungarian translation of one of Walter Brueggemann’s sermons with a short analysis. The effectiveness of Brueggemann’s preaching is strongly related with the role that he assigns to preaching: he does not merely explain the word and apply its message to the contemporary world by means of metaphors, but Brueggemann also uses a problematizing type of exposition.

Practical theologyWalter Brueggemann, sermon, Ézsaiás 43, Márk 6
Fazakas Sándor(657--677)

Nach einem Vierteljahrhundert seit den gesellschaftlich-politischen Umwälzungen Ost- Mittel-Europas im Jahre 1989 sind die ungarischsprachigen reformierten Kirchen der Region immer noch vor die Frage gestellt: Mit welchen weitreichenden Konsequenzen ist zu rechnen, wenn die Verantwortung für die Geschichte und für die moralisch-sittliche Schuld erwähnt wird? Eine Reduktion der Schuldfrage auf die Feststellung, dass Kirchenleitende, Pfarrerinnen und Pfarrer bzw. kirchliche Mitarbeiter zu ihren persönlichen Taten (d.h. geheime Zusammenarbeit mit der Staatsmacht) und Versäumnissen stehen sollten, wird an sich der Sache nicht gerecht. Einerseits wird in dieser Studie gezeigt, warum eine solche Zusammenarbeit mit Repressionsorganen eines totalitären Staats als theologisch absurd und damit als Schuld zu betrachten sei. Andererseits wird betont, dass Versagen und Schuld nicht nur dort zu finden sind, wo man aus Furcht und Angst vor repressiven Maßnahmen oder aus erhofftem Eigennutz auf Protest, Fürsprache für Entrechtete, auf Kritik am politischen Regime oder an den eigenen kirchenpolitischen Kompromissen verzichtete, sondern auch dort, wo man die gesellschaftliche Realität verengt wahrnahm und auf eine theologisch-kritische Analyse dieser Wirklichkeit verzichtete. Verantwortlich sind ein Christ und die Kirche nicht nur für ihre Taten, sondern auch für ihre Sicht der Wirklichkeit, ja für ihre Theologie. Als Folge dieser theologischen Orientierungskrise blieb für die Kirche entweder eine unkritische Bejahung bzw. Begeisterung für das politischgesellschaftliche Sein der Wirklichkeit oder eine Reihe von politisch-ethischen und theologischen Zugeständnissen, um eventuell Schlimmerem vorzubeugen. Dieser Zusammenhang von anscheinend harmlosen Zugeständnissen, Kompromissen oder Verzichten auf theologische Deutungen der Wirklichkeit – ganz zu schweigen vom Mangel an gelebter Solidarität – hat zur persönlichen Schuldverstrickung des Einzelnen geführt. Nach der systemtheoretischen bzw. sozial-theologischen Darstellung der Schuld in der Vergangenheit bietet die Studie schließlich einige Kriterien für einen adäquaten Umgang mit der Vergangenheit im kirchlichen und gesellschaftlichen Raum: Die ethische Dimension des Aufarbeitungsprozesses, die Förderung einer Kultur des Mitleidens, die zwangsfreie Ermöglichung der Erinnerung und die Komplementarität der politisch-rechtlichen und religiös-moralischen Dimensionen der Versöhnung sollten dafür sorgen, dass nicht weitere Verletzungen (als „zweite oder dritte Schuld”) das Miteinander der Generationen trüben, sondern dass ein freies, friedliches und der historischen Wahrheit verpflichtetes Zusammenleben ermöglicht wird.

Systematic theology megbékélés, sin, ethics, szolidaritás, church and state, kommunizmus, egyház és kommunizmus, múltfeldolgozás
Hermán M. János(678--698)

The martyr pastor Kálmán Sass was executed by the Romanian state authorities at the Gherla/Szamosújvár prison on the 2nd of December 1958. “His main misdeed” was sympathising with the ideals of the Hungarian revolution of 1956. His wife, nee Mária Tőkés (September 27th 1913 – May 19th 2004), was deported from the parish of Valea Lui Mihai (Érmihályfalva) with their children to a village called Olaru. All their belongings were confiscated; their two older sons were imprisoned for a few years. It was only after 7 years that the family was informed about the execution of the father and husband. It was forbidden to even mention his name in Romania until 1989. In this study we have made an attempt to collect the biographical data of the Sass family and to portray the heroic struggle of Mrs. Mária Sass-Tőkés to keep her faith and to sustain her family in these miserable and trying times.

Church historySass Kálmán, mártír lelkipásztorok, lelkészcsalád, 1956-os forradalom, church and state, titkosrendőrség, keresztyénüldözés, communism
Kurta József Tibor(699--704)

The Transylvanian Reformed ministers of the 17th century received their diplomas within the framework of the annual General Synod. In this paper we present a unique diploma for ministry – so-called formata – from 1702, emitted for János Berzétei K. by the General Synod of Marosvásárhely (Târgu Mureș), printed at Kolozsvár in the workshop of Miklós Misztótfalusi Kis. Currently this formata is kept in the archives of the library of the Protestant Theological Institute (MS 66).

Church historylelkészképzés, református lelkészképzés, lelkészi oklevél, zsinat, 18. századi egyháztörténet
Adorjáni Zoltán(705--714)

Church history, Practical theologyImre Lajos

Recensio

Novum