Philon von Alexandrien war, infolge seiner Abstammung und Erziehung, fest an die griechische Philosophie gebunden. Er war unzertrennlich zugleich Philosoph und Theolog, genauer gesagt ein Religionsphilosoph. Er hielt die Thora für eine absolute Autorität. Mit seiner allegorischen Schriftauslegung wollte er beweisen, daß die heiligen Schriften nicht nur eine zuverlässige Fundgrube der göttlichen Wahrheiten, sondern zugleich auch der Philosphie darstellen. Mit allen ihren Einzelheiten verkünden sie moralische und geistige Weisungen, die mit der Lehre der zeitgenössischen griechischen Philosophien in Einklang sind. Philon hatte eine eigenartige Deutung für den Satz 1. Mose 1,27 nach der Septuaginta: „und schuf sie als Mann und Weib“. Nach seiner Sicht bedeutete es, daß die Keuschheit des therapeutischen Zölibats und die Keuschheit der weiblichen Therapeuten als Daseinsform und Qualität der Existenzweise des am Anfang geschaffenen Menschen näher steht.
Református Szemle 111.4 (2018)
Studium
(375--396)
Bei der Betrachtung des Textes von Mk 4,35–41 verwendet der Author die Begriffe des rezeptionskritischen Modelles, wie Empfänger, Leerstelle, implizierte Leser, Leserenzyklopädie usw. Die leserorientierten Aspekte sind mit den historisch-kritischen Ergebnissen verbunden. Die christologische und soteriologische Fragestellungen des Textes sind im Zusammenhang mit der Lebenssituation der Adressaten präsentiert. Der Versuch einer Auslegung aus der Perspektive der Erstleser/innen zu verfassen, bringt die Wundererzählung in die Verfassungszeit zurück, und öffnet Dialog zwischen den heutigen und damaligen Lesern/innen des Evangeliums.
New Testament
› recepciókritika, exegesis, christology, Jézus csodái, New Testament research, újszövetségi exegézis, Márk 4, csoda
(397--409)
Der Beitrag ist zum Anlass des 120jähriges Bestehens des Reformierten Theologischen Fakultät in Klausenburg, und 25jähriges Jubiläum des gemischten Chores des Protestantisch Theologischen Institutes in Klausenburg als Vortrag gehalten. Die Tradition eines Fakultätschores führt das alte Vorbild von den protestantischen Kollegien weiter, wo das Chorsingen sowie Musik- und Kirchengesangunterricht eine wichtige Rolle spielte. Diese Tradition wurde ab 19. Jahrhundert bis 1945 auch unter der Obhut des Gesang- und Musikvereins der Fakultät gepflegt. 1990 wurde vom Professor László Attila Kovács der gemischte Chor der Fakultät gegründet, der ab 2008 von Timea Benkő geleitet wird.
Practical theology
› egyházzene, kórus, Protestant Theological Institute of Cluj-Napoca, zeneoktatás
The Religious Texts of a Jókai-novel. A kőszívű ember fiai szentírási idézeteinek és imádságainak elemzése
(410--435)
Jókai’s works have rarely been examined with respect to their religious content. In this study, I propose an analysis from this particular perspective, examining the Scripture quotations and paraphrases, metaphorical expressions and prayers of one of this author’s most famous novels, A kőszívű ember fiai (The Heartless Man’s Sons). These references attest, on the one hand, to Jokai’s faith and religious practice, and, on the other, to means of expressing the writer’s thoughts more intensely and more sensitively. Exploring and analyzing further religious aspects of the novel will be the task of future studies.
Systematic theology
› szépirodalom, teológia és szépirodalom, Jókai Mór, imádság
(436--448)
Die Studenten der reformierten Hochschulen haben sich in der Frühen Neuzeit ins Immatrikulationsbuch der Hochschulen handschriftlich mit der Formel Ego N. N. subcribo legibus scholae reformatae... eingetragen. Die 1895 im Klausenburg (ung. Kolozsvár, heute Cluj-Napoca) gegründete Reformierte Theologische Fakultät hat dieser Tradition unter ihren Studenten als Praxis wieder eingeführt. Ab der Gründung der Hochschule in Klausenburg bis 1948 hat sich jeder Student handschriftlich immatrikuliert. Bei der Immatrikulation sollte neben seinen Namen jeder auch noch sein Geburtsort, die Name und den Beruf des Vaters oder Widerhaltes angeben, sowie das Gymnasium wo er dem Abitur abgelegt hatte und weitere Daten über seinen Kenntnissen in Fremdsprachen im Immatrikulationsbuch einführen. Die statistische Verarbeitung dieser Angaben macht uns möglich spannende Daten und merkwürdige Zusammenhänge über der sozialen Herkunft und Hintergrund der Pfarrergesellschaft der reformierten und teilweise über der ungarischlutherischen Pfarrer in Siebenbürgen zu erschließen.
Church history
› lelkészképzés, Protestant Theological Institute of Cluj-Napoca
Recensio
(449--453)
› Church history
› Kolozsvári Protestáns Teológiai Intézet Könyvtára, könyvtár-történet
(453--455)
› Systematic theology
› doctrinal history, history of theology, világvallás