Székely József

Kolozsvári Protestáns Teológiai Intézet

Publications: 5.5

Publications of József Székely

Die Siebenbürgische Reformierte Kirche ist, trotz der Tatsache, dass sie sich zu synodalpresbyterialen Prinzipien bekennt, eine klerikale, pfarrerzentrierte Kirche. Deshalb ist es nicht eimal an nährend wahr, dass der Dienst des Pfarrers, des Presbyters und des Diakons gleich- rangig wäre, wie es in den Siebenbürgerischen Statuten festgestellt ist. Der Pfarrer, als repräsentative Leitungsperson, verfügt über Macht und Einfluss, auch wenn diese beiden nicht näher bestimmt werden können, obwohl in der Kirche die Quelle jeder Macht und Autorität allein Gott selbst ist. Man soll in der Kirche anstatt von „Macht“ und „Bevollmächtigung“ lieber über „Gottes Allmacht“ reden. In der Kirche ist Christus die gesetzgebende und regierende Macht. Die Kirche hat eine Pflicht: Christi Macht durch sich selber strahlen zu lassen. In die- sem Sinne ist sie keine regierende, sondern eine dienende Kirche. Der Pfarrer, der sich der Nachfolge Jesu verpflichtet hat, kann nur dann glaubwürdig seine Beauftragung vor Gott erfüllen, wenn er auf alle Machtansprüche verzichtet und mit opferbereiter Liebe dient.

Research articleReformátus Szemle 108.2 (2015)

Die Apostelgeschichte ist eine Missionsgeschichte, die sich von Jerusalem ausgehend bis zur Hauptstadt des Römischen Reiches erstreckt. Der Rede des Paulus am Aeropag kommt eine besondere Stellung sowohl in Buch als auch in der Missionstätigkeit des Paulus zu. Es ist bemerkenswert, wie der Apostel auf seine Zuhörer achtet und sich ihnen bis zu einem gewissen Grad anpasst. Er sucht voller Phantasie und findet die Nische in der Denkwelt und Religion der griechischen Philosophie,durch welche das Licht des Evangeliums einziehen kann.

Research articleReformátus Szemle 107.1 (2014)

Die Torheit der Predigt Die reformierte theologische Ausbildung in Siebenbürgen legt den Schwerpunkt ihrer Vorbereitung auf die Verkündigung Gottes Wortes. Trotzdem folgt nach der theologischen Ausbildung keine Reflexion auf die Predigt. Es gibt kein Predigerseminar oder ein anderes Forum, wo alle Fragen über die Predigt besprochen werden könnten. Dass die Verkündigung des Evangeliums ein notwendiger Dienst ist, damit sind alle Pfarrer einverstanden. Die Wichtigkeit der Predigt wurzelt in dem missionarischen Befehl Jesu. (Mk16,15–16) Aber in der sich ständig ändernden Welt ist es notwendig immer wieder die Frage zu stellen: wer, wem, was und wie predigt? Wer eine solche Untersuchung beginnt, der muss auch das Leben und den Dienst der Prediger grundsätzlich analysieren. Während dieser Untersuchung erscheint unvermeidlich die vernachlässigte Problematik der Seelsorge der Pfarrer. Ein bestimmender Faktor der Predigt ist die Gemeinde. Wenn jemand in Siebenbürgen über diesen Einfluss reden möchte, kann das nicht authentisch tun, wenn er die kirchlichen und nationalen Minderheits-Situationen der siebenbürgischreformierten Kirche nicht beachtet. Trotzt jedem Einfluss, der auf die Predigt und auf den Prediger wirkt, bleibt bestimmend für die Predigt das gehörte und verstandene Wort Gottes. Wenn der Pfarrer das verkündigte Wort Gottes auf sich selbst bezieht, dann wird die Predigt glaubwürdig und aktuell. Durch diese glaubwürdige und aktuelle Predigt kommt auch heute die heilende Wirkung des Evangeliums zur Geltung. Die aufrichtige Selbstprüfung darf nicht aus der Untersuchung ausbleiben. Ein Ergebnis der Selbstprüfung ist, dass der Pfarrer weniger sprechen wird, aber er wird mehr sagen. Die Grundbedingung der glaubwürdigen, aktuellen Predigt ist der Glaube. Die Verkündiger und Hörer des Evangeliums müssen und können dafür ständig beten. Durch den Glauben verstehen wir, dass Gott für den Prediger und um sein Wort sorgt. „Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen, zu säen, und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende“. (Jes 55,10–11)

Református Szemle 100.2 (2007)