Juhász Tamás
Kolozsvári Protestáns Teológiai Intézet |
Publications: 9 |
Publications of Tamás Juhász
Als Otto Weber, der bekannte reformierte Theologe seine Intitution-Übersetzung ins moderne Deutsch 1938 veröffentlichte, bearbeitete er den Text in einer Weise, die den deutschen Lesern bis heute eine praktische Lesehilfe gibt. Um ihre Bedeutung zu verstehen, müssen wir die ursprüngliche Textordnung der Institution vor Augen halten. Die vier Bücher in Calvins Werk enthalten insgesamt 80 Kapitel. Calvin selbst schrieb als Kopfleiste sowohl zu den vier Büchern, als auch zu den 80 Kapiteln eine thesenartige Überschrift. Ein Kapitel zählt im Durchschnitt 15 bis 20 Seiten – für moderne Leser ein viel zu großer Umfang, kaum zu über- blicken. Zwar teilte Calvin die Kapitel in kleinere Abschnitte auf, die Ordnungszahlen erhielten, aber diese Nummerierung hilft kaum weiter. Nun verfasste Otto Weber zu jedem Kapitel der Institution etwa 20–50 Untertitel, welche den Inhalt der einzelnen Abschnitte angeben. Wenn man dieses ausführliche Inhaltsverzeichnis durchblättert, bekommt man einen schnellen und direkten Einblick sowohl in die Detailfragen, als auch einen Überblick auf das Ganze des calvinischen Denkens.
Durch die ungarische Übersetzung wollten der Übersetzer und der Lektor diese Lesehilfe als Weg zum besseren Verständnis Calvins den ungarischen Lesern zugänglich machen. Dadurch bekommt ihre praktische Übersetzungsarbeit auch einen wissenschaftlichen Wert.
Research article
› Református Szemle 112.5 (2019)
Vortrag, gehalten am 16. Oktober 2018 in Szováta, im jährlichen Konvent des Pfarrvereins der Siebenbürgisch-Reformierten Landeskirche. In der ersten Hälfte des Aufsatzes gibt der Verfasser je eine globale und eine lokale Lagebeschreibung. Der heutigen globalen Selbstgefährdung der Menschheit (einem Auswuchs des „westlichen“ Geistes) wird eine nicht minder sichtbare, aber jene zerstörerische Kraft weit übertreffende andere globale Macht entgegengestellt: die umfassende Macht des Geistes Gottes, repräsentiert durch die Gemeinschaft der Geheiligten, aber präsent nicht nur in der Kirche. Die lokale Lagebeschreibung präsentiert die siebenbürgische reformierte Kirche als Minderheitenkirche, als Kirche an der Grenze von Ost und West und als Volkskirche, mit den spezifischen Aufgaben, die aus diesen drei Charakteristika abzuleiten sind. In der zweiten Hälfte wird das Zukunftsbild der Siebenbürgisch-Reformierten Landeskirche nicht mehr so umfassend entworfen, wohl aber an einem wunden Punkt kritisch betrachtet. Dieser wunde Punkt ist die heutige Verfassungsform der Institution „Kirche“. Dazu benützt der Verfasser einerseits eine ironische literarische Gattung, die der „Uchronie“: auf die Frage, „Was wäre geschehen, wenn...?“ folgt die Beschreibung eines Zeitablaufs, der nicht geschehen ist, aber hätte geschehen können. Andererseits wird aus den „Siebenbürgischen 95 Thesen“, einer Thesenreihe, die junge Pastoren zum Reformationsjubiläum zusammengestellt haben, das Kapitel über die Erneuerung des Pfarrerstandes positiv gewertet. Am Ende des Aufsatzes folgen vier kurze Thesen über die Zukunft, wie sie aus christlich-reformierter Perspektive (Bibel und Katechismus) begründet wird.
Research article
› Református Szemle 111.6 (2018)
Nachdem der Generalkonvent der Ungarischen Reformierten Kirche am 11. November 2015 eine Erklärung betreffend die europäische Flüchtlings- und Migrationsfrage verabschiedet hat, befasste sich auch der Synodalrat der Reformierten Kirche in Rumänien in seiner Sitzung am 26. November 2015 mit diesem Problem. Der Synodalrat beschloss, in dieser Frage eine öffentliche Debatte zu eröffnen. Nach deren Abschluss wird die Synode um Stellungnahme gebeten. Zum Einstieg veröffentlichen wir die genannte Erklärung des ungarisch-reformierten Generalkonventes, sowie je einen Beitrag der Theologieprofessoren i. R. Juhász Tamás und Szűcs Ferenc.
Source edition
› Református Szemle 109.3 (2016)
Review
› Református Szemle 108.4 (2015)
Die Wurzel des Wortes Bildung ist „Bild“, und das ist nicht von ungefähr. Bildung entsteht in einem geistigen Prozess im Selbstbewusstsein des Menschen. In diesem Prozess werden die Bilder der Welt, der uns umgebenden Wirklichkeit in die Seele geprägt, und werden daraus Begriffe. Begriffe verwandeln sich mit Hilfe unserer kommunikativen Fähigkeit und der spezifischen Kommunikationsmitteln des Menschen in Worte, Mitteilungen, Sätze. In diesem komplizierten Prozess treten die drei Hauptaktivitäten der Seele – Denken, Einbildung und Willen – in Erscheinung. Diese geäußerten Aktivitäten formen zusammen die drei Gebiete der Kultur: Wissenschaft, Kunst und Moral. Das Referat verweist auf diese allgemein bekannten Grundwahrheiten um zu zeigen:
Erstens haben die Reformierten nichts gegen Bilder, die ja die Quelle allen Wissens und aller Bildung sind. Auch die Reformatoren waren nicht „Bilderstürmer“, wie das oberflächliche Kritiker später behauptet haben. „Was hindert mich ein Bild, wenn mein Herz nicht daran hängt? Nun muss man solchen Bildern nicht Hals und Bein brechen, sie zerschlagen, […] sondern man muss das Volk mit dem Wort dahin bringen, dass sie kein Zuversicht haben zu den Bildern, als könnten sie ihm helfen oder als wollten sie Gott einen besonderen Dienst damit tun. Denn das Herz muss wissen, dass ihm nichts frommet noch hilft, denn Gottes Gnade und Güte allein“ (Luther).
Zweitens möchte der Verfasser mit dem Verweis auf diese Gedanken zum Begriff „Bildung“
die geistig-geistliche Entwicklung des Menschen und seiner Kultur in ihrer gesamten Spannweite unterstreichen. Denn Bilder werden im Bewusstsein des Menschen im Prozess der Bildung verinnerlicht, geistig verarbeitet (gespeichert) und ein „gebildeter“, mündiger Mensch verwaltet sie auf souveräner Weise im Denken, Wollen und Schaffen. Bekommt er dagegen diese Bilder fertig vorgeprägt, wiederholt, und in ständiger Bewegung sogar auf dem Bildschirm, wird er ein Faulenzer: unfähig zum Denken, phantasielos und willenlos. Eine uniforme Marionette, fabriziert zu „Konsumidiotismus“.
Darum ist es von Bedeutung die theologische und kirchliche Relevanz des zweiten Gebotes
immer wieder vor Augen zu halten. Bei der Schilderung der theologischen Relevanz des zweiten Gebotes geht es im Referat um ein neues Mitlesen einer Arbeit von Alfred de Quervain aus 1936 über Das zweite Gebot in der dogmatischen Arbeit – mit einigen nötigen Ergänzungen. Alfred de Quervain kritisiert an drei Punkten den protestantischen (er sagt: „romantischen“) Missbrauch des zweiten Gebotes: (1) in der protestantischen Analogielehre, (2) in einem verkehrten Gebrauch der Gleichnisse im Kultus (vor allem in der Sakramentslehre) und (3) in der Übertreibung der Rolle von Vorbildern in der Predigt und im ethischen Handeln.
Im letzten Teil des Referates geht es um praktisch-kirchliche Bräuche und Missbräuche in verschiedenen „-ismen“: Biologismus, Psychologismus und Liturgismus, um Gebiete der (reformierten) kirchlichen Wirklichkeit, wo rechte Gotteserkenntnis und Gottesverehrung im Sinne des zweiten (aber auch des ersten) Gebotes ernstlich gefährdet sind.
Református Szemle 105.6 (2012)
Szóra bírva – Kozma Zsolttal beszélget Tunyogi Lehel bemutatása
Református Szemle 102.5 (2009)
Hetvenöt éve, 1934. május 31-én fogadták el a német protestánsok barmeni hitvalló zsinatán az azóta híressé vált Teológiai Nyilatkozatot. Karl Barthnak oroszlánrésze volt a szöveg megfogalmazásában. A nyilatkozat hat rövid tételből áll, mindegyiket bibliai „alapige” vezeti be. A mondatok határozottak, kategorikusak, erőt képviselnek. Az állításokat erőteljesebbé teszik a hozzájuk fűzött tagadások. Az elutasítások jelzik, hogy a német protestánsok már Hitler hatalomra jutása után egy évvel felismerték: a totális diktatúra nem csupán ittott sérti az egyház köreit, hanem gyökereiben támadja a keresztyén hitet. A tételek bibliai igazsága a totális állam tévelygéseivel és hazugságaival szemben még inkább felragyog. Nem csoda, hogy a barmeni nyilatkozat után a német birodalmi kormányzat ádáz harcot folytatott a hitvalló protestánsok ellen. Nem csoda, hogy a német – majd az egész európai – protestantizmus hitvallási rangra emelte az 1934-es nyilatkozatot, és nem csoda, hogy 1980-ban a kommunista cenzúra Wilhelm Niesel Az evangélium és az egyházak című tankönyve kolozsvári fordításából töröltette a Barmeni Hitvallás szövegét.
Református Szemle 102.3 (2009)