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Ferencz Árpád552 -- 575

Mit ausgestreckter Hand nach den Geheimnissen… Anmerkungen am Rande der Theologie von K. H. Miskotte. Der niederländische Theologe, Kornelis Heiko Miskotte ist einer der einflussreichsten Theologen seiner Zeit gewesen, der die Theologie Karl Barths auf eigenständige Weise bearbeitet und weitergedacht hat. Seine Theologie ist auch heute eine Quelle der Impulse für den modernen Theologen. Die vorliegende Studie hat sich als Ziel gesetzt, die Theologie Miskottes, wenigstens in ihren Hauptlinien darzustellen, bzw. deren Konsequenzen für die ungarische reformierte Theologie aufzuzeigen. Die Arbeit gleidert sich in drei Teile und eine Einleitung. In der Einleitung sagt der Verfasser, warum er der Meinung ist, daß die Theologie Miskottes heute noch relevant und wichtig für die Menschen des 21. Jahrhunderts sei. In dem ersten Teil wird versucht einen „theologischen Lebenslauf“ Miskottes aufzuzeigen, mit biographischen Angaben und Zitaten aus seinen Tagebüchen gestützt auf die Arbeit seines Sohnes über den Vater. In dem zweiten Teil werden die wichtigsten Themen der Theologie Miskottes in einer subjektiven Auswahl gezeigt. Die hier behandelten Themen sind: Der Name, die Religion, die drei Hauptypen der religiösen Menschen und in einem letzten Abschnitt die Themen: Kultur, Zeit, Bewusstsein, Offenbarung. In dem letzten Teil der Arbeit wird versucht das zu zeigen, worauf die Theologie Miskottes die ungarische reformierte Theologie aufmerksam machen kann. Dabei wird besonders Wert auf die Tatsache gelegt, dass Miskotte ein beliebter kirchlicher Theologe gewesen ist, der in seine wissenschaftliche Arbeit immer die Praxis vor Augen hielt. Es wird auch hervorgehoben, dass die systematische Theologie ihre Aussagen nicht als absolut geltende ansehen kann, sondern sie müssen immer mit den biblischen Grundstrukturen im Einklang sein. Der Theologe soll keine metaphysischen Urworte, oder Urbegriffe suchen, sondern auf die Offenbarung schauen. Theologie bedeutet auch Verpflichtung, auf Wahrheit und Methode. Miskottes Theologie erinnert die heutigen Leser und Leserinnen an die Frage wie sich die Kirche zur Kultur verhält. In der ungarischen reformierten Kirche hat die Kultur eine bedeutende Rolle. Die ermahnende Frage Miskottes Theologie ist, wie sich Kirche und Theologie zur Kultur verhalten. Auch die Schönheit muss im Lichte der Wahrheit gesehen werden. Als Endergebnis dieses Themenkreises wird es anhand der These Eberhard Jüngels formuliert, was uns auch zum Weiterdenken anregt.

Református Szemle 100.3 (2007)SzaktanulmányRendszeres teológia
Boer Dick537 -- 551

„Wir sind von Gott erkannt“. Einführung in die Theologie Miskottes. Kornelis Heiko Miskotte, geboren 1894 in Utrecht. Dort studierte er auch Theologie. Pfarrer in der Niederländischen Reformierten Kirche, zuletzt (1938–1945) in Amsterdam. 1945–1959 Professor für Dogmatik und biblische Theologie an der Universität von Leiden. Wichtigere Werke: Das Wesen der jüdischen Religion, Edda und Thora, Biblisches ABC. Sein Hauptwerk ist: Wenn die Götter schweigen. Über den Sinn des Alten Testaments (1959). Er starb 1976. In seinem Buch: »Biblisches ABC« spricht Miskotte davon, daß wir unsere eigenen Urworte beim Lesen der Bibel mit hineinbringen, obwohl diese unsere Urworte in der Schrift überhaupt nicht vorkommen. Diese Worte sind: Ewigkeit, All, Natur, Religion, Persönlichkeit, Tugend und Ideal. Unsere europäische, vom Christentum geprägte Kultur ist, im Grunde genommen unbiblisch. Diese unsere Urworte beinhalten nämlich alle ein gründliches Missverständnis dessen, was die Bibel uns in ihren Worten ans Herz legen will. Nach Miskotte dienen sie nur dazu „den Abgrund des Grenzenlosen zu camouflieren“. Sie versuchen die Erfahrung der Grenzenlosigkeit zu verdrängen. Es ist das Lebensgefühl der Neuzeit: grenzenlos ist die Freiheit, alles zu können, alles zu dürfen. Unsere auf diese Worte gebaute Kultur hat es in sich nihilistisch zu werden, zu erkennen, dass im Grund alles nichts, umsonst, sinnlos und ziellos ist. Diese Erkenntnis ist für Miskotte grundlegend, er hat diesen Nihilismus selber immer wieder zutiefst erfahren. So wie er selber erfahren hat, dass nur uns eins aus diesem Nihilismus befreien kann: das Wort, das in den Urworten der Bibel bezeugt wird, der Name, mit dem Gott sich uns zu erkennen gibt: ich bin da, ich bin mit euch. Dies in allen Tonarten zu verkündigen ist der Kern der Theologie von Miskotte.

Református Szemle 100.3 (2007)SzaktanulmányRendszeres teológia