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Die persönlichen und kollektiven tragischen Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts haben den französischen Philosophen Emmanuel Lévinas dazu geleitet, das bekannte biblische Gebot wieder ins Licht zu bringen. Der Imperativ, du sollst nicht töten hat in der Philosophie von Lévinas eine paradigmatische Funktion. Auf einer Seite unterstreicht Lévinas die göttliche Originalität des Verbotes, auf der anderen Seite betont er, dass diese Aufforderung fürs jeweilige Ich gültig ist, denn auf dem Gesicht des anderen steht immer zu lesen: Du sollst nicht töten!