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Herczeg Pál5 -- 13

Diese Studie hebt aufgrund Kolosser 2,8–15 hervor, daß sowohl die alttestamentliche Beschneidung, als auch die neutestamentliche Taufe character indelibile sind. Wer an Beschneidung teil hatte, lebt erstens in der Gemeinschaft Gottes Erwählten, zweitens wird er dadurch verpflichtet nach Gottes Willen zu leben. Die Taufe bedeutet Gemeinschaft mit Christus, mit seinem Tod, seiner Begrabung und Auferstehung. Die Taufe ist nicht bloß Freisprechung von den Sünden, sondern auch eine Befreiung aus der Gewalt geistiger und kosmischer Mächte. Auf diese Weise schließt die Taufe jede andere Knechtschaft, jeden Dienst und etwaige Gehorsamkeit aus. Im Briefe an die Galater 2, 20 wird die neue Existenz der Getauften folgendermaßen zusammengefaßt: Mit Christus bin auch ich gekreuzigt: ich lebe aber doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Református Szemle 113.1 (2020)Research articleNew Testament
Herczeg Pál144 -- 155

Auf Grund von Markus 16,16 konnte festgestellt werden, daß der Inhalt des Glaubens folgendes ist: Erkennung der Person und der Taten des geschichtlichen Jesus und vor allem die Erkenntnis und der Empfang des Heils, das uns von ihm gereicht wird. Der Glaube gewinnt offensichtliche Stärkung und „Dokumentation“ in der Taufe. Das ist nicht „weniger“ als all jenes, was wir an anderen biblischen Stellen über die Taufe lesen können. Das hier Gesagte entspricht nur der Grundlage des Evangeliums von Markus: Ich glaube, …hilf meinem Unglauben! (9,24) Nach Matthäus 28,18–20 werden in der Taufe vor allem die Gemeinschaft mit Jesus Christus, bzw. die Gemeinschaft mit Gott der Heiligen Dreienigkeit samt allem Dazugehörenden und allen Forderungen zum Ausdruck gebracht. Ein Jünger Jesu zu sein bringt die Zugehörigkeit der menschlichen, empirischen Gemeinschaft mit sich. Das kann man nicht aus individueller Veranlassung und Sehnsucht erreichen, sondern nur durch die Tätigkeit der Jünger, der Apostel und Missionare. Obwohl wir da, in dieser Perikope, buchstäblich nicht über die Kirche lesen, ist hier doch, ihrem Wesen nach, die Rede über die Kirche.

Református Szemle 113.2 (2020)Research articleNew Testament
Herczeg Pál475 -- 483

Ist 1. Petrus 3,18–22 eine Taufrede, dann kann der Bibeltext nicht bloß als eine Lehre und Verpflichtung angesehen werden, sondern hier ist auch ein Gewissheit bietender Trost zu finden: Vielleicht leben, oder werden die Christen in Sintflut leben, aber die Arche, bzw., was die Arche als Vorbild zeigen will, die Taufe ist jene Möglichkeit, die Gott „den Gerechten und Untadligen“ angeboten hat. Diese Perikope sagt mit anderen Worten das Selbe, was in den Briefen an die Römer, Galater und Kolosser von der Taufe geschrieben ist, aber hier wurzelt die Lehre über die Taufe in einem weiteren geschichtlichen und heilgeschichtlichen Kontext. Zugleich gibt diese Bibelstelle sehr betont Weisungen und Hoffnung den Lesern hinsichtlich ihrer aktuellen gesellschaftlichen, menschlichen Situation.

Református Szemle 111.5 (2018)Research articleNew Testament
Kató Szabolcs Ferencz605 -- 642

In der Psalmenforschung stößt man auf die Bezeichnung der Rachepsalmen. Jedoch muss klargestellt werden, dass diese Bezeichnung keine gattungskritische Einordnung darstellt. Sie steht für eine thematische Gruppierung derjenigen Psalmen, in denen das Thema der Rache und Vergeltung vorkommt und die die Vorstellung mit gewaltigen Bildern assoziieren. Auf die-se Weise werden auch solche Stücke des Psalters als Rachepsalmen eingeordnet, die die Wurzel נקם gar nicht verwenden. In der vorliegenden Studie werde ich nach einer kurzen Skizzierung der Semantik der atl. Rache überprüfen, inwiefern die Rache als theologischer Hintergrund der sog. Rachepsalmen zu verstehen ist, insbesondere bei Psalmen, bei denen die Wurzel נקם nicht auftaucht. Unter den Belegen von נקם findet man solche Passagen, die eine gesteigerte emotionale Ladung der Rache nahelegen und zeigen, dass in dem Vorgang der Rache solche Gefühle wie Eifer, Zorn, Grimm mit hineinspielen. Dieser emotionale Überschuss des Verbes kann zusammen mit dem mythischen, altorientalischen Bild des Feindes der Schlüssel zum Verstehen dieser Psalmen sein, in dem die Rachepsalmen einen sicheren Ort für das Ausleben der Gefühle und den Ruf nach Gerechtigkeit darstellen: das Gespräch mit Gott. Die Einzelexegese der Rachepsalmen soll aufzeigen, dass diese bitteren Gebete für Gerechtigkeit in einem engen Zusammenhang mit dem Talio-Prinzip stehen und die gewaltigen Bilder dessen Durchsetzung darstellen, wobei die Bilder selbst als Elemente der Dichtung und der mythischen Rede über den Feind aufzufassen sind.

Református Szemle 107.6 (2014)Research articleOld Testament